Blackout

Was ist ein Blackout?

Als Blackout wird ein länger dauernder, großflächiger Stromausfall bezeichnet, der mehrere Staaten gleichzeitig betreffen kann.

Der Begriff "Blackout" wird fälschlicherweise oft im Zuge von lokalen Störungen verwendet, bei denen der Strom für wenige Stunden und nur in Teilen Österreichs ausfällt. Das ist aber ein normaler Stromausfall. Von einem Blackout spricht man erst dann, wenn es sich um einen länger andauernden und überregionalen Stromausfall handelt, der somit mehrere Bundesländer oder Länder betrifft.

Mögliche Ursachen für einen Blackout:

  • Extreme Wettererscheinungen
  • technische Gebrechen
  • menschliches Fehlverhalten
  • Sabotage und terroristische Anschläge
  • Cyberkriminalität
  • Schwer regelbarer Netzbetrieb

Auswirkungen:

  • Haushalt: Licht, Notfallradio/TV, Internet, Herd, Telefon, Heizung, Kühl- und Gefrierschrank sind nicht mehr funktionstüchtig.
  • PKW/Verkehr: Nur wenige Tankstellen sind notstromversorgt. Die reguläre Treibstoffversorgung ist nicht mehr gewährleistet! Durch den Ausfall der Verkehrsleitsysteme (Ampeln, etc.) besteht die Gefahr, dass der gesamte Verkehr zum Erliegen kommt. Auch der strombetriebene, öffentliche Verkehr fällt aus.
  • Supermarkt/Lebensmittelversorgung: Der Handel hält nur geringe Vorräte für einen längeren Zeitraum auf Lager. Der Transport von der Verteilerzentren zu den Geschäften und Supermärkten ist nicht mehr möglich. Kassen stehen still, somit können keine Einkäufe mehr verrechnet werden.
  • Medizinische Versorgung: Ärztliche Versorgung bei niedergelassenen Ärzt/innen ist nicht mehr gewährleistet. Auch Apotheken stehen nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung. Ein starker Andrang in Krankenhäusern ist zu erwarten.
  • Wasserversorgung: Die Wasserversorgung, sowohl für den Koch- und Trinkbedarf, als auch für den Hygienebedarf, ist nicht mehr gewährleistet.
  • Einsatzorganisationen: Zu beachten ist, dass selbst die Einsatzorganisationen rasch an ihre Grenzen stoßen, da diese auch selbst betroffen sind.

Wie kann ich mich selbst vorbereiten? Vorrats-Checkliste im Haushalt:

  • Über Selbsthilfebasen und Infopoints im eigenen Ort informieren.
  • Informieren Sie sich in Ihrem Ort, welche Vorkehrungen bzgl. Wasser- und Abwasserversorgung getroffen wurden.
  • Jede/r Bürger/in sollte für mindestens zehn Tage autark leben können. Dazu zählen ein ausreichender Lebensmittel- und Getränkevorrat und technische Hilfsmittel für den Katastrophenfall, wie ein Notfallradio oder eine Ersatzbeleuchtung. Lebensmittel- und Getränkevorrat für mindestens 10 Tage pro Person.
  • Ersatzbeleuchtung: Kurbeltaschenlampe, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, LED-Leuchten (geringer Stromverbrauch); auf Kerzen wegen möglicher Brandgefahr verzichten!
  • Ersatzkochgelegenheit: Tischherd, Zivilschutz-Notkochstelle, etc.
  • Notfallradio: Am besten ist ein Kurbelradio mit Dynamoantrieb, Batterieradio mit Ersatzbatterien.
  • Bargeld in kleinen Scheinen zu Hause aufbewahren.
  • Hygieneartikel: Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier, Binden oder Tampons, Vollwaschmittel, Müllbeutel, Putzmittel.
  • Alternative Heizmöglichkeit: Heizgeräte, die mit Petroleum oder Flaschengas (auf genügend Zuluft achten - mit Profi abklären) betrieben werden, Kachelöfen, Kaminöfen
  • Stromaggregate: Gibt es auch für die Notstromversorgung von Haushalten, aufgrund der notwendigen baulichen Maßnahmen durch gesetzliche Vorgaben und der erforderlichen Treibstoffbevorratung (begrenzte Haltbarkeit und Brandschutz) sind sie nicht überall empfehlenswert.
  • Genügend Babyartikel wie z.B. Windeln, Babynahrung, etc. zu Hause aufbewahren.
  • Falls Sie im Besitz eines Haustieres sind, genügend Tiernahrung zu Hause haben.
  • Ausreichend Medikamente vorrätig haben.
  • Notgepäck (Evakuierungsrucksack) mit Dokumentenmappe.
  • Haus-, Betriebs- und Fahrzeugapotheke, Verbandskasten vorbereiten.
  • Löschgeräte.
  • Maßnahmen zur Sicherung des Eigentums.
  • Senkung des Energieverbrauchs.
  • Persönliches / Familien-Notfallplan (z.B. Treffpunkt im Ernstfall, Erreichbarkeit, etc.).
  • Finden Sie heraus, wo die Hauptanschlüsse für Wasser, Gas und Strom bei Ihnen sind.

Infofolder Blackout: Blackoutfolder-in-A4.pdf herunterladen (2.17 MB)
Folder Krisenfester Haushalt: Bevorraten_2021-Web.pdf herunterladen (1.86 MB)
Sicherheitscheckliste: Sicherheitscheck.pdf herunterladen (0.82 MB)

Blackout - was nun? Richtiges Verhalten und Maßnahmen im eigenen Haushalt:

  • Bleiben Sie zu Hause und bewahren Sie Ruhe.
  • Keine unnötigen Ortswechsel durchführen und auf weitere Informationen warten.
  • Gehen Sie sparsam mit Ihren Wasservorräten um.
  • Keine Notrufnummern anrufen (nur bei lebensbedrohlichen Notfällen).
  • Batterie-, Kurbel- oder Autoradio einschalten und auf Meldungen warten.
  • Familien-Notfallplan befolgen.
  • Mit Nachbarn austauschen - kann man bestimmte Ressourcen gemeinsam nutzen?
  • Alle Geräte abschalten, die beim Eintritt des Stromausfalls in Betrieb waren.
  • Wasservorräte überprüfen und diese gegebenenfalls auffüllen.
  • Taschenlampen und andere Lichtquellen bereithalten.
  • Medikamentenvorrat kontrollieren.
  • Zuhause bleiben, außer man wird benötigt (Infrastruktur, Einsatzorganisationen).
  • Tiefkühlgeräte im Auge behalten und so wenig wie möglich öffnen.
  • Verderbliche Lebensmittel so rasch als möglich verbrauchen.
  • Abfälle vermeiden. Anfallende Abfälle in Säcken sammeln.
  • Kontrollieren Sie den Aufzug des Hauses, falls vorhanden, auf festsitzende Personen.
  • Bleiben Sie mit Ihren Nachbarn in Kontakt und überlegen Sie sich gemeinsame, nächste Schritte auf Basis der Empfehlungen der Behörden.
  • Überprüfen Sie, ob es Menschen in Ihrer Umgebung gibt, die Hilfe benötigen, z.B. pflegebedürftige oder kranke Menschen.
  • Bleiben Sie achtsam und melden Sie Dinge die nicht in Ordnung sind (Feuer, Kriminalität, etc.) sofort der Selbsthilfebasis.

Was muss man kennen? Zivilschutz-Sirenensignale:

  • Warnung: 3-minütiger gleichbleibender Dauerton; Bedeutung: Herannahende Gefahr; Verhaltensmaßnahmen: Radio oder Fernseher (ORF) bzw. Internet (www.orf.at) einschalten, Verhaltensmaßnahmen beachten.
  • Alarm: 1 Minute auf- und abschwellender Heulton; Bedeutung: Gefahr; Verhaltensmaßnahmen: Schützende Bereiche bzw. Räumlichkeiten aufsuchen, über Radio oder Fernsehen (ORF) bzw. Internet durchgegebene Verhaltensmaßnahmen befolgen.
  • Entwarnung: 1-minütiger gleichbleibender Dauerton; Bedeutung: Ende der Gefahr; Verhaltensmaßnahmen: Weitere Hinweise über Radio oder Fernsehen (ORF) bzw. Internet beachten.
  • Sirenenprobe: 15-sekündiger gleichbleibender Dauerton; Bedeutung: Wöchentliche Prüfung der Sirenen; Verhaltensmaßnahmen: Keine.
  • Feuerwehralarm: Sirenensignal 3 x 15 Sekunden; Bedeutung: Alarmierung der Feuerwehr; Verhaltensmaßnahmen: Feuerwehrleute sammeln sich für einen Einsatz.

Sirenensignale bildlich dargestellt: Infoblatt-Sirenensignale.pdf herunterladen (0.1 MB)

Selbsthilfebasis in Waldneukirchen:

Bei einem weitläufigen Blackout wird es auf Grund von Ausfall der Telekommunikationsversorgung (Festnetz, Handy, Internet), nicht möglich sein, Informationen auf den gewohnten Wegen auszutauschen. Es wird auch erschwert sein, Einsatzorganisationen im Notfall zu kontaktieren.

Lokale Anlaufstellen, sogenannte Selbsthilfebasen, unterstützen die Bevölkerung.

Was können Selbsthilfebasen leisten:

  • Erreichbare Anlaufstellen für die Bevölkerung (fußläufig oder mit Fahrrad)
  • Dezentrale Informations- und Kommunikationsdrehscheibe
  • Unterstützung bei Selbstorganisation: Meldestelle für freiwillige Helfer
  • Organisation von Hilfsmaßnahmen, Entgegennahme von Notrufen und Meldestelle für besondere Gefahren (Unfälle und andere Schadensereignisse).

Dadurch werden...

  • Ängste und Panikreaktionen in der Bevölkerung verringert.
  • Nachbarschaftshilfe und Selbstorganisation gefördert.
  • die Einsatzorganisationen entlastet und unterstützt.
  • der Informationsfluss sichergestellt.
  • sowie eine Grundstruktur und -ordnung aufrechterhalten.

Wo ist in Waldneukirchen die Selbsthilfebasis?

Die lokale Anlaufstelle ist ab Eintreten eines flächendeckenden Blackouts bei folgendem Standort aktiv:
Turnhalle/Volksschule Waldneukirchen

Zusätzlich zu dieser Selbsthilfebasis gebt es im Gemeindegebiet 2 weitere Infostellen, in welche über erste bzw. weiterführende Informationen berichtet werden. Bürgerinnen und Bürger können sich dort über den jeweils aktuellen Stand informieren. 
Diese sind bei uns Bushaltestelle Bahnhof Grünburg und Bushaltestelle Pesendorf/Hack.


Infopoints-min_1_[1].jpg herunterladen (0.32 MB)

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Infopoints

Selbsthilfebasis


Nach dem Blackout:

Auch wenn nach einem Blackout wieder Strom vorrätig ist, kann der Aufbau der Versorgung und Infrastruktur noch einige Tage dauern!